Das neue Parkhaus ist mit seinen neun Geschossen das höchste Gebäude auf dem Campus des international renommierten Forschungszentrums GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und Facility for Antiproton and Ion Research (FAIR). Durch vernetzte und flexibel erweiterbare Brandschutzlösungen von Hekatron ist es nicht nur umfassend gesichert, sondern auch kosteneffizient für die Zukunft gerüstet.
Mehr als 1.500 Menschen sind an den Darmstädter Forschungseinrichtungen beschäftigt. Dazu kommen neben Besuchern jährlich nochmal rund 1.000 Wissenschaftler aus Universitäten und anderen Forschungslaboren weltweit. Sie reisen nach Darmstadt, um hier die international einmalige Teilchenbeschleunigeranlage des Zentrums für Experimente zu nutzen. Ziel der Forscher ist es, neue Erkenntnisse über den Aufbau von Materie und die Entwicklung des Universums zu gewinnen. Darüber hinaus werden in der hessischen Forschungseinrichtung neuartige Anwendungen für Medizin und Technik entwickelt. Um den Parkplatzbedarf zu decken, wurde ein neues Parkhaus errichtet und im Mai dieses Jahres in Betrieb genommen. Bei der Tragkonstruktion wurde auf Stahlstützen und Unterzüge aus Stahl, beziehungsweise Stahlbetonbauweise mit aufliegenden Trapezblechen gesetzt. Auf rund 27.000 Quadratmetern Fläche, verteilt auf neun Geschosse, bietet das Parkhaus nun Stellplätze für mehr als 800 Fahrzeuge. Im Außenbereich sind 40 Stellplätze für E-Autos reserviert.
Durch die Brandlast parkender Fahrzeuge ergibt sich in Verbindung mit dem Entzündungspotential allgemein ein hohes Brandrisiko für Parkhäuser. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ein ausbrechendes Feuer durch Aufzugsschächte schnell ausbreiten kann. Die offene Bauweise des Parkhauses bei GSI/FAIR gilt in Sachen Brandschutz zudem als Sonderfall: Weil bei einem Brand Hitze und Rauch durch Querluft und Wind fortgetragen werden, ist die Detektion eines Brandentstehungsortes deutlich erschwert.
Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, setzte der Errichter EAB Elektroanlagenbau GmbH Rhein/Main auf Brandschutz made in Germany: „Die Produkte von Hekatron bieten uns flexible Vernetzungsmöglichkeiten und Technologien, mit denen der Brandschutz im neuen Parkhaus auch wachsenden Anforderungen gerecht werden kann“, fasst Projektleiter Sascha Fleischer zusammen. Die verbauten Lösungen sind beliebig erweiterbar, sodass auch andere Objekte standortübergreifend mit dem Parkhaus vernetzt werden können.
Die Brandmeldeanlage des Zentrums umfasst 21 Integral Evoxx Brandmelderzentralen auf dem Gesamtgelände der Forschungseinrichtung. Die Hauptzentrale, die das Herzstück der gesamten Anlage bildet, befindet sich in der Pforte. Hier laufen alle Meldungen, Störungen und Alarme zusammen. Im Ernstfall löst sie die entsprechende Brandfallsteuerung aus und alarmiert die anwesenden Personen. Gleichzeitig informiert die Brandmelderzentrale die Einsatzkräfte der Feuerwehr.
Um Parkflächen effizient zu schützen, eignen sich insbesondere linienförmige Wärmemelder, die nach der Produktnorm EN 54-22 geprüft und anerkannt sind. Im Parkhaus bei GSI/FAIR wurden über 60 Stück vom Typ ADW 535 verbaut. Steigt die Temperatur, erhöht sich auch der Druck im Fühlerrohr. Diesen Druckanstieg registriert der elektronische Sensor des ADW 535. Wird dabei die vordefinierte Grenze überschritten, löst der Wärmemelder blitzschnell Alarm aus. Starke thermische Schwankungen, wie sie in Parkhäusern typisch sind, lassen sich damit problemlos kompensieren. „Insgesamt haben wir mehr als sechs Kilometer Fühlerrohre aus Kupfer verlegt, um trotz der offenen Bauweise eine hohe Detektionssicherheit zu garantieren“, erklärt Projektleiter Sascha Fleischer. Darüber hinaus sorgen fast 90 Multisensormelder MTD 533X mit integriertem Rauch- und Wärmesensor für Sicherheit. Dieser Brandmeldertyp ist individuell auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen programmierbar und kann neben einer Alarmmeldung eine Reihe von Zusatzinformationen an die Brandmelderzentrale übermitteln.
Natürlich dürfen auch Handfeuermelder zur manuellen Alarmauslösung auf keiner Parkfläche fehlen. Daher wurden auf den Flucht- und Rettungswegen fast 40 Handmelder des Typs MCP 535X-1 angebracht. Die vier Aufzugschächte dagegen werden mit Rauchansaugsystemen vom Typ ASD-535-2 überwacht.
Für die Vernetzung der Brandmelderzentralen sorgt das Netzwerk Integral WAN. Mit der smarten IP-Vernetzung lassen sich bis zu 4.000 Zentralen miteinander verbinden – auch dann, wenn sie unterschiedlichen Generationen der Hekatron Integral entstammen. Die smarte Technologie bietet maximale Flexibilität bei künftigen Ausbau- und Erweiterungsvorhaben, da bestehende Anlagen weiter betrieben und mit neuen vernetzt werden können. Selbst komplexe Netzwerke über Ortsgrenzen hinweg sind mit dem Premium-Netzwerk kosteneffizient möglich, da Komponenten wie Konverter, Netzgeräte und zusätzliche Verkabelungen entfallen. Weil die eigene IT-Infrastruktur weitergenutzt werden kann und alte und neue Technologien kombinierbar sind, bietet die Lösung hohes Einsparpotential.
Damit sowohl der Errichter als auch der Objektbetreiber aus der Ferne auf die Brandmelderzentralen zugreifen kann, ist das gesamte Parkhaus per Hekatron Remote angebunden. Damit ist vollumfänglich und ortsunabhängig Zugriff auf das Bedienfeld sowie die Software der Hekatron Brandmelderzentralen möglich. So kann EAB Elektroanlagenbau GmbH Rhein/Main als Errichter aus der Ferne auf die Zentralen zugreifen, um im Alarm- oder Störungsfall schnell und unkompliziert zu helfen. Beim Betreiber wiederum wird ein definierter Personenkreis via Push-Benachrichtigungen in der App über Meldungen der Zentrale informiert. In Echtzeit kann das Bedienfeld über die App direkt eingesehen und können notwendige Maßnahmen eingeleitet werden.
Beim Bau eines Parkhauses gibt die Muster-Garagen- und Stellplatzverordnung (M-GarStVO) Auskunft über die geltenden Vorschriften. Erst 2020 wurde dazu ein neuer Entwurf veröffentlicht, der einige neue Vorgaben beinhaltet.
Das Whitepaper „Anlagentechnischer Brandschutz für Tiefgaragen und Parkhäuser“ erklärt, was sich geändert hat und was die Neuerungen für den anlagentechnischen Brandschutz bedeuten. Das Whitepaper zeigt auch, welche Brandschutzlösungen sich dazu eignen, Brände in einer Ladestation oder einem Elektrofahrzeug möglichst früh zu erkennen und eine Alarmierung sowie Löschaktion auszulösen.
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